Monday 24 September 2012

Michael Green - Der Jüngste Tag

Der Jüngste Tag fängt genau da an, wo Stunde Null aufgehört hat. Mark hat ein paar seiner Angehörigen überzeugen können, mit ihm nach Neuseeland zu kommen, um der Diktatur in Haver House zu entkommen. Da sie kurz vor der Abreise erfahren, dass es noch Angehörige der Chatfields in Australien (Brisbane) geben könnte, beschließen sie, dorthin zu segeln, und wählen den Weg über Südafrika. Dort verlieren sie ein Familienmitglied durch wilde Tiere, und erkranken alle an einer Typhusähnlichen Krankheit. Trotzdem kann die Reise fortgeführt werden. Sie erreichen Australien, und werden nicht gerade freundlich empfangen. Ein Neffe Marks entscheidet sich spontan, dort zu bleiben, da es vor hübschen Eingeborenen nur so wimmelt, Mark beschließt, ihn in einigen Wochen dort wieder abzuholen.
Als die geschrumpfte Familie endlich in Neuseeland ankommt, bietet sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Offenbar hat ein Tsunami alles, was sie sich aufgebaut hatten, zerstört, und alle in Neuseeland verbliebenen sind verschwunden...
Derweil hat es in England einen Umsturz gegeben. Diana hat mit viel Geschick die Chatfields überrumpelt, und die Macht an sich gerissen. Sie führt das Regime zwar weniger streng als Mark, spielt sich aber trotzdem ziemlich diktatorisch auf, und bald hat sie gegen Widerstand aus eigenen Reihen zu kämpfen...

Das Buch ist großartig, ich habe es innerhalb von ein paar Stunden verschlungen, und freue mich total, endlich zu wissen, wie es mit Marks Familie weitergegangen ist. Auf meine Anfrage bei Bastei/Lübbe, ob auch der 3. Teil von ihnen übersetzt wird, hab ich zur Antwort erhalten, dass man den Erfolg von "Der Jüngste Tag" abwarten will. Ich hoffe, dass das Buch alle Freunde des ersten Teils begeistert, damit bald mit dem Übersetzen angefangen wird!

Also, wie schon von Stunde Null bin ich total begeistert, vielleicht sogar ein bisschen mehr, weil das Ende zwar offen ist, aber nicht so brutal offen, wie beim ersten Teil!
Ich vergebe 10 von 10 Punkten und lese weiter Game of Thrones.

Sunday 9 September 2012

Michael Green - Stunde Null

Michael Green liefert in seinem Erstling "Stunde Null" eine etwas andere Endzeitgeschichte ab. Erzählt wird die Geschichte Mark Chatfields, der mit seiner Frau Urlaub in England gemacht hat. Auf dem Rückflug geht es seiner Frau nicht besonders, und ihr Zustand verschlechtert sich binnen kürzester Zeit. Als die Maschine endlich in Neuseeland aufsetzt, ist Marks Frau tot, und viele Passagiere haben Fieber, und andere SARS-ähnliche Symptome. Die Passagiere werden unter Quarantäne gestellt, und schnell stellt sich heraus, dass sich jeder mit der neuen Supergrippe angesteckt haben zu scheint, außer eben Mark. Mark schafft es, aus der Quarantäne zu flüchten, und sich zu seinen Kindern durchzuschlagen, ebenso wie er, zeigen diese keinerlei Symptome...
Die Familie ist auf der Flucht vor dem Millitär und vor Ärzten, die in ihnen - da sie immer noch immun zu sein scheinen - die Rettung der Menschheit sehen, sie entkommt dabei mehrfach schwerkranken Plünderern und sogar Kannibalen.
Schließlich wird ein sicherer Platz gefunden - eine Segelyacht - und nachdem die Familie einige Wochen rund um Neuseeland gesegelt ist, wird beschlossen, ein Haus an Land zur neuen Lebensbasis zu machen...

[ich stelle fest, es ist nicht so leicht, bei diesem Buch diejenigen Passagen, die mir gefallen, von denen zu trennen, die für die Handlung wichtig sind...]

Mark findet noch weitere Verwandte in dem kleinen Staat, und schließlich hat man sowas wie eine funktionierende kleine Welt, inklusive Strom, Getreide, Nutztieren und Warmwasser. Mark, der immer wieder darüber nachdenkt, dass scheinbar nur seine Familie verschont geblieben ist, möchte nach England segeln, wo der Großteil der Familie zu Hause ist. Nach langem Hin und Her setzen er und sein Sohn Steven die Segel und nach 3-monatigem Turn sind sie endlich in der alten Heimat angekommen... Bald finden die beiden heraus, dass auch hier der Zweig der Familie noch lebt, doch die Familie hat sich zu einer grausamen Diktatur entwickelt...

Ich möchte gar nicht mehr verraten, das Buch ist großartig geschrieben, und auch großartig übersetzt. Als ich es damals zum ersten Mal las, war ich ziemlich enttäuscht vom Schluss, da das Buch wirklich mitten in der Handlung aufhört, aber da ich weiß, dass in wenigen Wochen der zweite Teil erscheint, kann ich getrost darüber hinweg sehen, und vergebe 10 von 10 Punkten (inklusive Vorschusslorbeeren).

Als nächstes mache ich mich an "A Clash of Kings" dem zweiten Game of Thrones Roman von G. R. R. Martin - ich werde da allerdings unterbrechen, zu Gunsten von "Der jüngste Tag".

Monday 3 September 2012

Christoph Marzi - Lycidas

Christoph Marzi erzählt in Lycidas, die Geschichte des Waisenkinds Emily. Sie wächst in einem Londoner Waisenhaus unter sehr schlechten Bedingungen auf. In früher Kindheit wird ihr im Waisenhaus ein Auge ausgeschlagen, als kleine Entschädigung erhält sie dafür ein Glasauge, das aber nie wirklich zu Emily gehört, sondern ein Fremdkörper für das Mädchen bleibt.
Eines Tages wird Emily von einer Ratte angesprochen und in der Folge in die Geheimnisse der uralten Metropole eingeführt.Emily lernt ihren Mentor Wittgenstein, einen mürrischen Gelehrten, und dessen Freund Micklewhite kennen, die auch Emilys Freundin Aurora aus dem Waisenhaus "befreien".
Die uralte Metropole ist eine Stadt unter der Stadt, und jede Stadt hat ihre eigene uralte Metropole, so wird sie kurz und bündig erklärt, man erfährt eigentlich nicht wirklich, wo sie herkommt, diese andere Stadt, aber sie ist da, gehorcht nicht der normalen Zeit und ist auch sonst irgendwie anders, da gibt es Wege in die Hölle, Monster, Schnee unter der Erde... und viele Abenteuer für Emily und Aurora, sowie den Jungen Neil Trent, zu bestehen.
Emily tauscht ihren wertvollsten Besitz für das Leben ihrer besten Freundin ein, wird selbst vor dem sicheren Tod gerettet, und rettet so ganz nebenbei nicht nur London, sondern die ganze Welt.

Christoph Marzi... das ist so eine Sache... wenn man den Roman beginnt, glaubt man, eine deutsche Übersetzung eine Neil Gaiman Romans vor sich zu haben, das kann sich über die Zeit aber nicht ganz halten - definitiv, Marzi liefert hier eine gute Arbeit ab, aber man merkt halt schon, dass er Gaiman als Inspiration nutzt (ich sage nur: Neverwhere, für das ich eine eindeutige Empfehlung aussprechen mag). Die Geschichte an sich ist sehr liebevoll erzählt, man kann auch mit den Figuren gut mitfühlen, allerdings wird sehr oft in der Geschichte vorgegriffen, und dann doch wieder von vorn angefangen... nicht jedermanns Sache. Was mich außerdem stört ist, das Buch ist in 3 Teile geteilt: Lycidas, Lilith und Licht - ich dachte, ich habe eine Gesamtausgabe vor mir, weil ja der 2. Teil Lilith und der dritte Teil Lumen (Lichtstärke) heißen... erst durch den Hinweis einer Freundin wurde mir klar, dass es tatsächlich noch weitere Bücher gibt, die es auch Wert sind, zu lesen...

Daher gebe ich auch nur 6 von 10 Punkten.

Das nächste Buch ist Michael Greens "Stunde Null". Ich habe es bereits einmal gelesen, aber da der zweite Teil (Der jüngste Tag) im September erscheint, und das erste Mal ewig her ist, hab ich mich entschlossen, mir noch eine kleine Auffrischung zu gönnen. Und da es hier noch nicht besprochen wurde... :-)

Carola Dunn - Gone West

In Daisy Dalrymples 20th Mystery, she is invited to visit her friend Sylvia, who is the personal secretary of a novelist. Sylvia knows about Daisy's meddling in a few cases, and hopes Daisy might help to find out why the novelist is not recovering from an illness.
Daisy is in course of meddling, when the novelist dies. What at first looks like a natural death soon turns out to be murder, and poor Alec and friends are once more ordered to help Daisy. As usual, Daisy takes a few of the suspects under her wing, and is as usual right :-) Alec - as usual - is finally able to solve the case, and everything is all right.

All in all... the story is more or less the same as in every Daisy Dalrymple Mystery - Daisy gets somewhere, Daisy gets involved with a dead person, who turns out to be murdered, Daisy informes Alec, Alec is a little pissed off, but takes Daisy as a notetaker, Alec solves the case, and everything is all right.

Apart from being the "same procedure as everyyear" it is a nice book, I always like to read about the new adventures of Daisy, and if only because it is usually a little surprising who committed the murder.

I award 6 out of 10 for a nice told Daisy Mystery.

I already finished my next book which was: Christopher Marzis Lycidas, and will comment on that soon.

Neil Gaiman - Sandmann: Traumjäger/Sandmann 1

Ich hab mir schon vor langer Zeit "Traumjäger" gekauft, einfach nur, weils von Neil Gaiman ist, aber unwissend, dass es sowas wie der letzte Teil der Sandman Serie ist. Nachdem ich mir jetzt die überaus lieb erzählte Kurzgeschichte durchgelesen habe, bin ich direkt zum 1. Teil der Comicreihe übergegangen.

Sandman: Traumjäger spielt in Japan. Eine Füchsin und ein Dachs schließen eine Wette ab, in deren Verlauf sich die Füchsin in einen Mönch verliebt. Sie rettet sein Leben, indem sie ihres gibt, und der Mönch revanchiert sich, indem er sein Leben für ihres gibt. Soweit die Quintessenz.
Die Geschichte ist wunderschön erzählt, man fühlt mit allen handelnden Figuren mit, und freut sich über das gute/schlechte Ende. Ebenso beeindruckend wie die Geschichte sind die Bilder, die der Künstler Yoshitaka Armano geliefert hat, er hat einen ganz eigenen Stil, und schafft es, mit seiner Kunst das eben gelesene noch klarer vor den eigenen Augen entstehen zu lassen.
Mit der eigentlichen Sandman-Saga hat das Buch allerdings nicht allzu viel zu tun, DREAM kommt nur ganz am Rande vor, trifft allerdings eine sehr wichtige Entscheidung für den Ausgang der Geschichte.
Alles in allem gewohnte Gaiman Qualität, 9 von 10 möglichen Punkten.

Nachdem ich jetzt auf den Geschmack gekommen bin, hab ich gleich mit Sandman, Band 1: Präludien und Notturni weitergemacht. Zu Beginn wird DREAM, der Herr der Träume, gefangen genommen. 70 Jahre steckt er in seinem Gefängnis; als er endlich wieder freikommt, ist sein Reich halb zerfallen, seine mystischen Artefakte verschwunden und überhaupt ist alles nicht mehr so, wie es sein sollte. Also macht sich DREAM auf, um die Ordnung wieder herzustellen...
Das Universum, in dem die Geschichte spielt, ist teilweise im DC-Universum angelegt, so kommt das Arkham-Asylum vor, aber auch Charaktäre wie John Constantine spielen ein Rolle.
Prinzipiell gefällt mir Sandman sehr gut, ich kann mich allerdings noch nicht mit allen Charakteren anfreunden. Ich werde demnächst wohl weiterlesen, und mich dann endgültig entscheiden, ob und wenn wie gut mir Sandman gefällt.

Einstweilen liegen John Sauls "Blackstone Chroniken" auf meinem Nachttisch.